Schnell denken und schnell handeln
Nachdem ihr schon koordinative Aspekte in euer Training eingebaut habt, soll heute auch noch der Bereich der Schnelligkeit bzw. Reaktionsschnelligkeit hinzukommen. Einfach weil es im E-Sport wichtig ist, nicht nur mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, sondern sie auch noch schnell zu tun und im besten Fall auch noch schneller als der Gegner.
Ihr solltet also sowohl gut darin werden, auf allgemeine Ereignisse im Spiel zu reagieren (Reaktionsschnelligkeit), als auch Spielweisen und Entscheidungen eures Gegners vorherzusehen, die auf den allgemeinen Ereignissen basieren (Antizipationsschnelligkeit). Je häufiger ihr die üblichen Situationen im Spiel erlebt, umso routinierter und dadurch schneller könnt ihr reagieren.
Grundübungen und Tipps
Die top E-Sportler schaffen es auf 500 - 600 Klicks pro Minute und es ist ein langer Weg dahin. Natürlich sind die Anforderungen an die Schnelligkeit in jedem Spiel anders, aber ein paar Grundübungen und Tipps für die Gestaltung des Gaming-Umfelds wollen wir euch mitgeben.
Nehmt euch ein Stück Papier und malt einen Punkt in die Mitte des Blattes. Nun schreibt in Kreisen Buchstaben um diesen Punkt. Mit jeder Kreisebene lasst ihr die Buchstaben größer werden. Wenn ihr fertig seid, schaut auf den Punkt und versucht, im Uhrzeigersinn die Buchstaben im ersten Kreis abzulesen, danach die Buchstaben des zweiten Kreises und so weiter.
Wiederholt diese Übungen mit anderen Buchstaben oder Zahlen und stoppt dabei die Zeit. Mit den Wiederholungen solltet ihr immer schneller und besser dabei werden und könnt auch mal die Buchstaben von einer anderen Person anordnen lassen, damit ihr die Reihenfolge nicht schon vorher kennt. Damit könnt ihr die Schnelligkeit eures Gehirns trainieren.
Wem beim Gedanken daran schon die Augen wehtun, kann auch die Wort-Trio-Übung machen. Dabei lasst ihr euch von einer anderen Person ein Wort sagen und ihr müsst möglichst schnell drei andere Worte finden, die das entsprechende Wort enthalten. Beispiel: Tee = Teebeutel, Teekanne, Teeblätter.
Die Übung klingt banal, bringt euer Gehirn und eure Gedankenbahnen aber so richtig auf Trapp.
Äußere Voraussetzungen
Ansonsten hängt die Schnelligkeit von gewissen äußeren Voraussetzungen ab, die wir beeinflussen können. Zum Beispiel leidet unsere Reaktionsschnelligkeit, wenn wir müde sind, der Magen voll ist, es zu warm ist oder wir Alkohol getrunken haben.
Und zu guter Letzt verbessert sich unsere Schnelligkeit je besser unser allgemeines Spielverständnis ist. Haben wir beispielsweise keine Ahnung, was die Stärken und Schwächen unserer Mannschaft auf dem digitalen Rasen sind, wird es uns wertvolle Zeit kosten, dies herauszufinden.
Also viel Spaß beim Training und versucht euch optimal auf eure Spiele vorzubereiten, um noch schneller handeln zu können!